Dota

In der fernsten der Fernen (Kaléko 2) "Album"

Dota
record label

Kleingeldprinzessin Records

release date

June 30, 2023

LC

09274

WEBSITE

Dota

In der fernsten der Fernen (Kaléko 2) "Album"

DOTA hat wieder eingeladen und alle sind gekommen. Auf ihrer zweiten Kaléko Platte sind sie zu hören, die Charakter-Stimmen, die einem aus dem Radio ins Leben springen, die Jongleure der Gegensätze, Meister*innen der Texte „with a twist“. Namen wie Dirk von Lowtzow, Gisbert zu Knyphausen, Sarah Lesch, Funny van Dannen - prägende Figuren der deutschen Musiklandschaft kreieren hier einen Mix (wohlgemerkt angerührt von DOTA) aus Tradition und Gegenwart, Witz und Melancholie. Nach dem großen Erfolg des ersten Albums widmet sich die Berliner Band DOTA erneut musikalisch den Texten der Dichterin Mascha Kaléko. Im Herbst wird DOTA mit dem neuen Programm zu Kaléko2 auf ausgedehnter Tour durch deutsche Konzerthallen sein.

artist bio

Nach dem großen Erfolg des ersten Albums widmet sich die Berliner Band DOTA erneut musikalisch den Texten der Dichterin Mascha Kaléko. DOTA hat wieder eingeladen und alle sind gekommen. Auf ihrer zweiten Kaléko Platte sind sie zu hören, die Charakter-Stimmen, die einem aus dem Radio ins Leben springen, die Jongleure der Gegensätze, Meister*innen der Texte „with a twist“. Namen wie Dirk von Lowtzow, Gisbert zu Knyphausen, Sarah Lesch, Funny van Dannen - prägende Figuren der deutschen Musiklandschaft kreieren hier einen Mix (wohlgemerkt angerührt von DOTA) aus Tradition und Gegenwart, Witz und Melancholie. Aus den verschiedensten Bundesländern und Genre-Bezirken sind sie angereist, aber es stellt sich das Gefühl ein, Mascha Kaléko hätte sie alle gerne um sich gehabt, an einem Abend Ende der 1920er Jahre, um einen großen Tisch sitzend, plaudern und abwechselnd singend im Romanischen Café am Breitscheidplatz in Berlin. Viele Künstler*innen auf diesem Album sind klassische Singer Songwriter, also im Wortsinn Menschen die ihre eigenen Lieder singen und die wir durch ihre Lieder kennen und lieben gelernt haben. Hier aber arbeiten sie mit einem fremden Text und das bringt oft Qualitäten im Gesang hervor, die wir noch nicht gehört haben. So ist etwa Clueso auf „Sonett in Dur“ sofort an der Stimme zu erkennen, wechselt aber so gekonnt die Farben im Laufe des Liedes, dass man merkt, wie sehr er Fan der Lyrik Kalékos ist und was für ein für ein toller Interpret ihrer Texte. „Auf nichts ist Verlass, nur auf Wunder“ sagt Mascha Kaléko in „Die frühen Jahre“ und dieses Bild zeigt all die Kraft, die Kaléko mit ihrer Sprache aus den Widersprüchen des Lebens und ihrer Zeit zu ziehen und bündeln imstande war. Und wie schön fremd es klingt, wenn Janine und Vera von Black Sea Dahu mit ihrer Schweizer Diktion singen „Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“ und die Holzbläser um ihre Stimmen eine Seenlandschaft und ein Stück Birkenwald malen. Dieser Text ist irgendwie anders, irgendwie freier und weniger in der Sprache aus Buchstaben auf Papier, sondern mehr in der Sprache der Musik zuhause und deshalb ist dieses Lied nicht DOTA, nicht Black Sea Dahu, nicht Mascha Kaléko, sondern etwas wirklich Neues geworden und das ist doch das Schönste! Das zweite Kaléko-Album von DOTA ist noch weiter noch tiefer und noch leichter geworden als das erste, nirgends der schwere staubige Duft von Hochkultur der sogenannten Literaturvertonungen oft anhaftet. Die große Kunst sind nicht nur die geschmacksicheren Federstriche der Musik, die Streicher und Bläser-Arrangements, die jedem Lied sitzen wie ein Hauch von Kleid. Vor Allem ist es erstaunlich wie DOTA ihre Gastsänger*innen auswählt und betreut. Oft setzt sie selbst mit ihrer Stimme nur eine Grundfarbe oder beginnt einen Song wie man einen Bühnenvorhang für jemand anderen zu Seite zieht. Die Lieder die Dota Kehr alleine singt, stehen für sich, haben eine andere Klarheit, einen besonderen Fokus, sind kein Gespräch sondern Erzählung, Zeugnis. Der Fremde, ein trauriger, desillusionierter karger Text, repetitiv und ohne Pastell vertont, packend gesungen von Dota Kehr und der Berliner Elektro-Künstlerin Malonda, begleitet von einem Streichquartett in tiefschwarz, redet vom alleine und ausgeschlossen sein „Sie sprechen von mir nur leise, ich bleibe der Fremde im Dorf“ - und erinnert an den Degenhardt und an eine Zeit als die Liedermacher loszogen, nicht primär um zu unterhalten, sondern von Unrecht zu berichten und Veränderung zu fordern. Dieses Lied hat viel zu tun mit dem was DOTA auch sonst mit ihrer Musik will und vielleicht weniger mit Mascha Kalékos Kunst, aber dafür umso mehr mit ihrem Leben. Über die Dichterin: Mascha Kaléko fängt in den Zwanzigern des vergangenen Jahrhunderts in Berlin an zu schreiben, die frühen Gedichte sind pointierte Alltagsskizzen auf Berlinerisch. Diese Schwester im Geiste eines Joachim Ringelnatz oder Erich Kästner schafft ihre innige, bisweilen ironische, oft herzblutig beseelte Großstadtlyrik in den 1920 und 30er Jahren in Berlin. Sie ist die Stimme der jungen Menschen, die sich in der Großstadt durchschlagen. Sie ist ebenso verliebt, müde und traurig und ebenso wenig auf den Mund gefallen wie sie. Ihr Erfolg als Literatin bricht mit der Machtübernahme der Nazis jäh ab. Sie darf als Jüdin nicht mehr veröffentlichen. 1938 verlässt sie Berlin, aber die Stadt bleibt ihr fester Bezugspunkt. In einem ihrer letzten Gedichte „Bleibtreu heißt die Straße“ schreibt sie „Vor 40 Jahren wohnte ich hier [...] Hier war mein Glück zuhause. Und meine Not. Hier kam mein Kind zur Welt. Und musste fort. Hier besuchten mich meine Freunde und die Gestapo“, sie schließt mit der Frage „Was blieb davon? [...] eine alte Wunde unvernarbt“ Über die Band: Dota Kehr ist Berlinerin, textet, singt und spielt seit 2013 in der Besetzung mit Jan Rohrbach (git), Janis Görlich (dr) und Jonas Hauer (keys) unter dem Bandnamen DOTA Konzerte. Auf einem der Konzerte steckt ihr ein Fan ein Büchlein zu, Autorin: Mascha Kaléko. Dota ist begeistert von der Direktheit der Gedichte, der Verknappung der Sprache und fasst den Plan, aus den Texten Musik zu machen. Die schlichte Eleganz und zeitlose Strahlkraft ihrer Dichtkunst passt Dota Kehr wie angegossen. Dota und ihre Band haben den Gedichten eine zusätzliche Ebene gegeben, neue Farben, manchmal auch zum Text in Kontrast gesetzt, und das Kunststück geschafft, dass man kein einziges Mal an Lyrik mit musikalischer Begleitung denkt, während man die Lieder hört. Dota hat die Texte Mascha Kalékos in unsere Zeit gebracht, noch mehr: sie klingen, als wären sie jetzt geschrieben, in dieser Form. 2020 ist DOTAs erstes Album mit Kaléko Vertonungen erschienen („Kaléko“ hielt sich 8 Wochen in den Album Charts, Einstieg auf Platz 13)